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Le son du grisli

24 octobre 2015

LDP 2015 : Carnet de route #22

ldp 2015 22 oakland mills college

Ainsi Jacques Demierre et Urs Leimgruber changent-ils (une autre fois) de continent... C'est au Mills College qu'il poursuivent la tournée listening, en compagnie de Fred Frith.

17 octobre, Oakland, USA
Mills College, Jeannik Méquet Littlefield Concert Hall

Jacques und ich treffen uns am Flughafen Zürich, während sich Barre zu Hause weiterhin gut erholt. Die Resultate des letzten Untersuchs bestätigen, dass die Behandlung erfolgreich war und Barre bald wieder mit uns sein wird. Für die Konzertreise in die USA ist es jedoch zu früh. Barre wird uns am 8. November in Zürich für die Proben von No Alarming Interstice treffen. Am Freitag, 13. November spielt das Trio im Rahmen von Tage Neue Musik Zürich zusammen mit dem Tonhalle Orchester die Uraufführung von Jacques Demierre’s Auftragkomposition No Alarming Interstice in der Tonhalle in Zürich.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht die Tournee am 15. Oktober weiter. Einen Plan B nehmen wir mit auf die Reise. Der Flug verläuft plangemäss. Eingepfärcht in den eng gestuhlten Sitzen überstehen wir die lange Reise ohne all zu grosse Unannehmlichkeiten, ausser dass ich jetzt das Bedürfnis habe meine Beine zu strecken. Nach einer zwölfstündigen Flugreise landen wir zeitgerecht um 16:15 Uhr in San Francisco. Mit Mietwagen und GPS erreichen wir via Bay Bridge, Oakland. Anschliessend führt uns das MacArthur Boulevard zum Mills College, wo wir die Schlüssel für zwei Gästezimmer in Empfang nehmen. Der Campus ist riesig, fast unüberschaubar und vorallem ist es hier still und dunkel. Dank Hilfe von zwei überaus freundlichen Studentinnen, die uns ihre Hilfe anbieten, finden wir in zwei verschiedenen Häusern zu den beiden Gästezimmern.
Das Mills College ist ein kulturwissenschaftliches College in Oakland (Kalifornien). Ursprünglich 1852 als erstes Frauencollege an der amerikanischen Westküste gegründet, spielt es insbesondere aufgrund seines koedukativen Graduiertenprogramms in zeitgenössischer Musik eine wichtige Rolle im US-amerikanischen Musikleben. Des Weiteren sind seine Fachbereiche für Anglistik und Erziehungswissenschaft sehr angesehen. Das Mills College wurde im Jahre 1852 als Young Ladies Seminary in Benicia, Kalifornien gegründet. Susan Tolman Mills und ihr Ehemann Cyrus Mills kauften das Seminar 1865 und benannten es in Mills Seminary um. 1871 erfolgte der Umzug nach Oakland und 1875 die Umbenennung in Mills College. 1921 wurde der erste Master-Abschluss verliehen. 1990 wurde von Seiten der Hochschulleitung versucht die Undergraduate-Studies auch für männliche Studenten zu öffnen. Nach Protesten durch Studentinnen und Lehrpersonal wurde diese Entscheidung zurückgenommen.
Bekannte Persönlichkeiten, Komponisten wie Charles Jones, Darius Milhaud und Luciano Berio waren Mitglieder der Musikfakultät. Pauline Oliveros leitete das neu gegründete Tape Music Center und komponierte ihre frühen elektronischen Werke Alien Bog und Beautiful Soop. In den frühen 1970er Jahren lehrte Terry Reiley in Mills; Anthony Braxton und Katrina Krimsky unterrichteten dort über mehrere Jahrzehnte; Egon Petri und andere wirkten als Musiker „in residence“. Morton Subotnick studierte Komposition bei Leon Kirchner und Darius Milhaud; bekannte Mills-Absolventen sind weiterhin Laurie Anderson und Trisha Brown, Dave Brubeck, Steve Reich und die Grateful-Dead Musiker Phil Lesh und Tom Constanten. Beate Sirota schloss ihr Studium im modernen Sprachen mit einem Bachelor-Abschluss im Jahre 1943 ab. Aktuelle Dozenten sind u.a. John Bischoff, Roscoe Mitchell, Fred Frith, India Cook. Joëlle Léandre und Zeena Parkins waren während den letzten Jahren als Gastdozentinnen in Mills.
Ich habe gut geschlafen. Den Tag beginne ich morgens um 5 Uhr mit der täglichen Vipassana Meditation und anschliessendem Lu-Jong. Ich koche grünen Tee. Ich bin der einzige Gast im ganzen Haus. Ich geniesse die Stille. Um 10 Uhr treffe ich mich mit Jacques zum Frühstück in der Cafeteria. Danach machen wir mit unserem gemieteten Toyota einen Ausflug nach Oakland. Offensichtlich haben wir uns verfahren. Im Quartier wo wir ankommen gibt es weder interessantes zu sehen noch zu hören. Wir fahren weiter nach Berkeley, in die Nähe der Universität, in die Shattuck Avenue. Hier gibt es Bistros, Kaffehäuser, Organic Food Restaurants, Buchhandlungen, Läden, kleine Boutiquen, die neben Batikstoffen, ätherische Öle, asiatische Medikamente und Rauchstäbchen anbieten. Auf der Strasse kommen uns gealterte Hippies mit grauen und weissen Haaren und Bärten entgegen. Wir entscheiden uns für einen starken Espresso in einer kleinen, italienischen Bar und fahren anschliessend zurück ins Mills College. Ich geniesse von neuem die Ruhe hier im Campus. Der Jetlag macht sich bemerkbar. Beim Lesen von Peter Sloterdijks Ausgewählte Übertreibungen schlafe ich ein.
Anderntags, um 14:30 treffen wir Fred Frith und die Techniker in der Littlefield Concert Hall zum Soundcheck. Der Konzertraum bietet Platz für 300 Leute, und die Akustik ist ganz hervorragend. Die Positionen der Musiker sind eingenommen und wir stimmen uns ein. Yeah, it’s fine!
Um 08:00 beginnt das erste Konzert. Dapplegray mit Tara Sreekrishnan Klavier, Nava Dunkelman Perkussion und Jeannie-Aprille Tang Elektroakustik. Diese drei Musikerinnen haben sich im Music Improvisation Ensemble in Mills kennengelernt. Das Ensemble spielt ein Konzert bestehend aus Part I, einer strukturierten Improvisation und Part II, einer freien Improvisation zu einem Filmstreifen von Maya Deren 1943, live score for Meshes of the Afternoon. Maya Deren (1917 – 1961) war eine wichtige Russisch/ Amerikanische Filmemacherin der Avantgarde des unabhängigen experimental Kinos.
Meshes of the Afternoon erforscht Konzepte von Identität und Durchgang zu linearer Bewegung durch nicht-linearen Raum. Orchestriert durch eindrucksvolle Bearbeitungsmuster artikuliert der Film die Polarität der Gleichheit und Differenz.
Hinter uns eine grosse Leinwand mit dem Video von Barre. So beginnt das Konzert des Trios mit Jacques Demierre, Urs Leimgruber und Fred Frith. Das Video besteht aus zwei Teilen, einer Gesamtlänge von 20 Minuten. Zum Ende des zweites Teils beginnt das Trio zu spielen. Wir spielen eine freie Improvisation, ein extensiver Bogen von 40 Minuten bestehend aus zwei Teilen.
„ I first heard Barre Phillips at the infamous Natural Music concert in Cambridge in 1969, with John Lennon, Yoko Ono, John Stephens, John Tchicai and others. Not long afterwards I picked up Unaccompanied Barre, his first solo LP, recorded in a church the year before. More than any other single event this music made me alive to the possibilities of free improvisation and I immediately aspired to transform the electric guitar in the way he had transformed the double bass. Many years later I had the great pleasure of meeting Barre, and subsequently performing together. His friendship since has been very important to me. He is a true giant in the history of this music and I wish him a speedy recovery.“ – Fred Frith
Dieses erste Konzert mit Barre und Fred fand 1998 im Laboratoire Aubervilliers in Paris statt. Fred hatte Barre und mich eingeladen zusammen mit ihm im Trio zu spielen. Dieses Konzert war für mich ein Schlüsselerlebnis. Es war der Anfang einer langjährigen Zusammenarbeit mit Barre. Zwei Jahre später habe ich das Trio mit Barre und Jacques zusammengeführt. Seitdem existiert dieses Trio. Ich bin sehr glücklich darüber, dass es heute hier am Mills College aufgrund Barre’s Abesenheit zum Zusammenspiel mit Fred, Jacques und mir kommt.  Zitat von John Bischoff:  “I have never heard such a brilliant and clear sound of improvised music”. Am Ende bedanken sich das Publikum und die beiden Verantwortlichen John Bischoff und Steed Cowart begeistert mit herzlichem Applaus.
U.L.

P1100458

En partance pour San Francisco, je suis mouton parmi les moutons, entassé dans le métro sans conducteur qui mène les passagers de l'aéroport de Zürich d'un terminal à un autre, quand mon voisin se tourne vers moi et me dit en anglais : "Vous êtes très silencieux…" Je suis surpris, car un silence absolu règne dans la rame bondée. J'aime sa réaction spontanée, d'autant qu'il ajoute immédiatement : "Vous réfléchissez, n'est-ce pas ?". Comment a-t-il pu sentir que je cherchais précisément, à ce moment-là, à élargir mon espace intérieur pour échapper à la pression d'un espace extérieur trop restreint ? Cet homme est assurément un grand improvisateur, un maître peut-être. Il a adopté les mouvements du contexte qui est le sien à cet instant, il en a intégré les imprévus, a accompagné les variations les plus infimes traversant l'espace des corps et le temps des esprits. C'est, je dirais, un faisceau de données circonstancielles qui l'a finalement poussé à entrer en contact avec moi. Deux jours plus tard, comme en écho à cette expérience zürichoise, à Mills College, Oakland, California, sur la scène du Jeannik Méquet Littlefield Concert Hall, alors que j'étais au piano, un Baldwin de la Baldwin Piano Company Cincinnati, O. U.S.A.., qui affichait le numéro 98783, avec un cadre métallique marqué du poids majuscule de sa renommée, GRAND PRIX PARIS 1900, GRAND PRIZE ST LOUIS 1904, et que j'entrecroisais mes sons simultanément avec ceux de Urs et ceux de la guitare de Fred Frith, le constant changement des règles du jeu de l'improvisation m'est apparu une nouvelle fois comme une évidence. Trop de certitudes, paradoxalement celles de la connaissance, empêchent la pleine expérience et la pleine réalisation du devenir et du changement. D'une certaine manière, le fait de savoir restreint les possibilités. L'improvisation en générale, et non seulement l'improvisation musicale, implique un espace qui permette une attitude ouverte et multi-directionnelle. Une attitude paradoxale qui se fonde sur une connaissance qui englobe ce qui n'a pas encore été décidé, une connaissance faite d'aléatoire, de problématiques et d'hypothèses. En l'occurrence, ce passager du train automatique de l'aéroport international de Zürich, en m'interpellant avec bienveillance, a agit d'une manière naturelle et spontanée, en un mot, improvisée, sans se fixer sur sa propre action, mais en épousant "les remous des eaux", comme l'exprime la sinologue Isabelle Robinet à la suite de Lao Zi. Une fois le vol vers l'ouest de l'Amérique du nord parcouru, le silence intérieur et concentré qui fut le mien, et qui attira l'attention flottante d'un passager inconnu, s'est progressivement retourné vers l'extérieur, comme un gant. Il émanait du campus de Mills College, où nous logions Urs et moi, une qualité de silence rare. Due à la présence de la nature, mais aussi due à l'équilibre bois-verre de l'architecture des bâtiments qui nous abritaient. Ce silence était meublé, au sens propre du terme, d'un nombre impressionnant de pianos, qui se répartissaient au hasard des salles traversées. Dans le premier espace de réunion rencontré, était positionné au fond à gauche un Mason & Hamlin, dont on pouvait difficilement lire le numéro gravé à même le métal par une main hésitante, #19064 ou #19737 avec une sorte de S qui le précédait. Jouxtant ma chambre, qui portait je ne sais pourquoi le numéro 200, un Wm. Knabe & Co. Baltimore, Established 1837, numéroté 104831, avait été repoussé sans égard dans un coin de la salle commune, où deux grandes affiches blanches étaient fixées aux murs. Ecrit en noir, on y lisait entre autres recommandations - No Food allowed, - No Playing Piano. Détail pour les daltoniens : on avait repassé au sylo feutre rouge tape-à-l'oeil sur les deux NO et sur chacune des lignes horizontales soulignant l'interdiction, sans soucis de respecter le contour original.
J.D.

P1100467

Photos : Jacques Demierre

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