LDP 2015 : Carnet de route #40
Le 22 novembre dernier, le trio ldp se trouvait à Hambourg où il devait jouer dans une église. Mais de quel sexe était donc cet ange venu nimber l'un des deux partenaires de Jacques Demierre ? Et lequel des deux était-ce ? Urs Leimgruber ? Barre Phillips ?...
22 novembre, Hambourg
Christians Kirche, Forum Neue Musik
Mit der Christians Kirche verbindet mich eine langjährige Bekanntschaft mit dem Musiker Peter Niklas Wilson. Peter war ein kompetenter Denker im Bereich zeitgenössischer Musik, und er war Initiant und Organisator der Konzertreihe, Forum Neue Musik. In diesem Rahmen hatte ich ende der 90er Jahre die Gelegenheit ein Solo Konzert in der Kirche zu spielen. Er hat zahlreiche Bücher zum Thema Jazz und Improvisierte Musik veröffentlicht. Er hat die Grenzen zwischen herkömmlich und in Echtzeit komponierter Musik kritisch und ausführlich untersucht, und er hat die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden Praktiken und Techniken im Austausch mit praktizierenden Komponisten und Improvisatoren und aufgrund eigener Erfahrung dokumentiert. Seine Bücher zählen mitunter zu den aufschlussreichsten Aufzeichnungen und Nachschlagswerken zeitgenössischer Musik. Unsere letzte Zusammenarbeit kurz vor seinem Tode bezieht sich auf Auftragswerke des Lucerne Festival 2003. Die Gruppe Quartet Noir (Léandre, Crispell, Hauser, Leimgruber) gibt den Komponistinnen und Komponisten Bettina Skrzycpzak, Mela Meierhaus, Jacques Demierre, Alexander von Schlippenbach den Auftrag ein Stück zu schreiben.
„Wie lässt sich heute Musik schreiben, die den strukturellen Anspruch wahrt, den der Begriff Komposition impliziert, und die zugleich jene musikalischen Horizonte im Blick hat, die die grossen Improvisatoren der letzten Jahrzehnte eröffneten? Dieses Dilemma beschäftigt viele kreative Geister der Gegenwart. In den letzten Jahrzehnten haben wir das Aufkommen virtuoser Musiker erlebt, deren Fertigkeiten in hochgradig persönlichem Vokabular unorthodoxer Spieltechniken gebündelt sind, welche durch ausgiebige Improvisationen entwickelt wurden. Der Komponist steht nun vor dem Rätsel, wie man für solche Spieler schreiben kann“. Ein Rätsel in der Tat. (Peter Niklas Wilson)
Heute Abend spielen wir mit dem Trio zum zweiten mal in der Christians Kirche, einem spirituellen Ort. Seit vielen Jahren ist Milo Lohse für die Konzertreihe, Forum Neue Musik zuständig und verantwortlich. Der engste Kreis der Zuhörer sind Musiker und Musikerinnen aus Hamburg und Liebhaber neuer Musik. Die Kirche ist überakustisch. Sie klingt wie eine Kathedrale. In diesem Raum zu spielen ist eine grosser Herausforderung. Man muss die Qualitäten des Raumes aufspüren. Es gibt musikalische Parameter, die eignen sich ausgezeichnet, andere taugen nicht. Die Obertonstruktur des Raumes ist komplex und ausbreitend. Man hört keine reinen Intervalle. Messien hat Zeit seines Lebens als Organist in Kirchen gespielt, seine Werke sind von diesen akustischen Erfahrungen und Errungenschaften getragen. Er hat für grosse Räume komponiert, die Natur hatte für ihn eine wichtige Bedeutung, und er hat sie in sein kompositorisches Denken einbezogen. Messien hatte einmal folgendes bemerkt: „Vögel singen immer in einem vorgegebenen Modus“ sagt er. „Sie kennen das Intervall Oktave nicht. Ihre Melodielinien erinnern oft an die Modulationen gregorianischer Gesänge. Ihre Rhythmen sind unendlich komplex und unendlich vielfälltig, doch immer vollkommen präzise und vollkommen klar“. Heute während dem Konzert wird mir dieser Gedanke von Messien wieder einmal bewusst. Beim Praktizieren, also beim Üben am Instrument denke ich oft in reinen Intervallen u.a. in Oktaven, beim improvisieren jedoch hört mein Ohr in unbestimmten Intervallen und natürlichen Obertönen.
Ich bin froh, dass seit dem Zürcher Konzert das Trio wieder komplett ist. Und ich bin beeindruckt mit welcher Leichtigkeit und Souveränität Barre sich im Konzert mit vollem Einsatz in die Musik einbringt, und wie er die Strapazen der Reisen bravurös meistert. In der dritten November Woche spielen wir fünf Konzerte, ohne Pause jeden Abend. Früher war das für Barre daily bussiness. Seit ein paar Jahren planen wir während Tourneen ganz bewusst Ruhetage mit ein, seit seiner Krankheit ist es Pflicht. Während den letzten fünfzehn Jahren haben wir unsere Musik kontinuierlich weiter entwickelt. Wir haben einzelne Konzerte gespielt, vorallem waren wir regelmässig auf Tournee, wir waren eine working band, während wir fast jeden Abend an einem andern Ort Konzerte spielten. Es ist die Kontinuität die es ausmacht, die Musik lebt von inneren und äusseren Bewegungen, wir bespielen ganz verschiedene Räume, und wir treffen immer wieder auf neue Zuhörer, die zusammen mit uns ein experimentelles, musikalisches Erlebnis teilen. Wir öffnen uns, wir riskieren, die Musik findet ihren Weg, wie eine Pflanze die mit Sonne und Wasser wächst und sich entwickelt. Es gibt keine toten Momente. Die Musik ist so wohl als auch immer gut und sie wird immer besser. Manchmal sind es drei lebendige Wochen, und sie geben uns die wunderbare Möglichkeit unsere Musik zu leben, sie zu entwickeln. Im Sinne, wenn wir spielen leben wir.
U.L.
Ce que l'on voit sur cette photo n'est pas le détail d'un vitrail de Hans Gottfried von Stockhausen, dont le catalogue reposait sur une des tables meublant la sacristie de l'église où nous allions jouer ce soir-là, mais un arrêt sur image du mouvement urbain qui défilait devant mes yeux et que j'observais sans discontinuer depuis le siège arrière du taxi qui nous menait de la gare de Hambourg à la Christians Kirche. Ce qui me fascinait tant en regardant à travers la buée recouvrant la vitre fermée, c'était de me rendre compte, comme pour la toute première fois, que l'on perçoit les choses dans un certain ordre. Expérience en même temps banale et cruciale. Une peinture nous laisse libres de choisir l'endroit où entrer dans sa géographie, libres de s'engager, ici ou là, pour pénétrer sa surface. Un dictionnaire, se déployant pourtant en une continuité de A à Z, s'offre à nous tel un champ de multiples portes d'entrée. La musique, elle, nous lie à sa propre émergence. Notre mode de connaissance du son est celui de son propre déroulement. En ce sens, la pratique de la musique dans l'instant est unique, à travers elle prend forme l'expérience de l'écoulement du temps. Elle témoigne de l'expérience – humaine – de la réalité dans la continuité de son enchaînement. Cette expérience du sonore nous replace à la source intime de notre propre émergence au monde. En jouant, nous sommes captifs de la durée et nous sommes nous-même durée et mouvement, nous sommes, dans la dynamique de l'expérience, soumis à la transformation continue et nous sommes nous-même transformation continue. Ce ne fut pas l'homonymie partagée par le peintre sur verre avec le compositeur allemand – Karlheinz, de son prénom – qui mit un terme à mes considérations et à la légère nausée qui était montée en moi, progressivement écœuré par l'excès de chauffage du taxi hanséatique, mais la découverte du nom du piano installé devant l'autel, à quelques mètres de la chaire, GEBR. ROHLFING, écrit en caractères gothiques et dorés. Depuis le clavier, je voyais Urs et Barre surmontés d'un ange tenant une couronne tel un volant et parcourant l'espace de la Christians Kirche. Le mot OSNABRÜCK, tracé en small caps également dorées sur l'intérieur du couvercle, semblait n'avoir cessé, depuis l'origine de la fabrique de piano des Frères Rohlfing – GEGR. 1790, pouvait-on lire à l'intérieur de l'instrument –, de résonner de la plus haute des excellences – parallèlement aux chevilles, HÖCHSTE AUSZEICHNUNGEN, confirmait mon sentiment. C'est en lisant l'inscription suivante sur le cadre en métal, HANNOVER 1878. CHICAGO 1893., que je fus submergé par une présence, qui était celle des souvenirs de la semaine récente passée à Chicago. Je ne fus ainsi pas étonné d'apprendre, en lisant des extrait de The William Steinway Diary: 1861-1896, Steinway & Sons Records and Family Papers, Archives Center, National Museum of American History, Smithsonian Institution, que le marchand de pianos Rohlfing & Sons avait été le représentant de la compagnie de piano Steinway & Sons à Milwaukee, Illinois.
J.D.
Photos : Jacques Demierre